Projekt Streuobstwiese

Grünes Klassenzimmer auf der Streuobstwiese“

von Anne Gioianna Stoppe

 

 

durchgeführt 2018 an der GS Am Habichtsberg mit den 3. bzw. 4. Klassen:

 

 

 

Das Projekt umfasst ein Vegetationsjahr. Wir beginnen im Frühjahr mit unseren zwei dritten Klassen und enden im November mit den Viertklässlern.

 

 

 

April

 

Wir starteten im April mit einer kleinen theoretischen Einführung:

 

 

- Streuobstwiese im Gegensatz zum Obstplantagenanbau

 

- Geschichte der Streuobstwiesen

 

- Obstbaumkunde und Blüten zuordnen

 

 

 

Auf dem Weg zur Streuobstwiese wurden Blätter zum Thema gesammelt: „die verschiedenen Obstsorten“. Vor Ort erforschten wir die verschiedenen Bäume und die Kinder bekamen eine Aufgabe per Arbeitsblatt. Die verschiedenen Obstsorten durften dort als Rätsel geraten werden und ein Lösungswort zeigte an, ob sie richtig lagen.

 

 

Zwischendurch spielten wir 2 Spiele: „Kamera“ und „blinde Karawane“ nach Joseph Cornells Klassiker „Mit Kindern die Natur erleben“.

 

 

Kurz vor dem Schulgelände verabschiedeten wir uns im Abschlusskreis mit dem Lied

 

„Frühling voller Blüte ist, Sommer schäumend überfließt, Herbst bringt die Fülle, Winter die Stille“

 

 

 

( Die Finke-Stiftung hat Gelder zugesagt! Somit waren ab Mai, soweit wie möglich, auch Großeltern dabei.)

 

 

 

 

 

Mai

 

 

Im Mai hatten wir das Erforschen der „Insekten“ auf dem Plan. Es ging zum Rothenberg auf die Streuobstwiese des Dorfackers. In Kleingruppen wurde das Thema erarbeitet. Mit Becherlupen, einem Manuskript und Bestimmungsbuch konnten die Kinder die Insekten sammeln und bestimmen.

 

 

Zwischendurch Spiele zum Thema: z.B. „Räuber und Beute“ ebenfalls von J. Cornell.

 

Die Wohnungen der Insekten wurden gesucht und bestaunt.

 

 

Es begleiteten uns 2 Großeltern, die ebenfalls sehr neugierig waren und ihre Erfahrungen mit einbrachten.

 

 

 

 

 

Juni

 

 

Der Juni hatte das Thema „Vogelwelt“ mit Einführung von Herrn Schulz (NABU Kalletal)

 

- Klasse 4b auf der Wiese hinter der Schule,

 

- Klasse 4a bei Familie Flörkemeier (mit Pressebeteiligung von der LZ)

 

 

Herr Schulz führte uns in das Thema mit seinem großen Wissen gut ein. Die mitgebrachten Nesthilfen und ausgestopften Vögel waren das Highlight. Auch die Ferngläser durften heute nicht fehlen und die Kinder konnten endlich einen Habicht live erleben am „Habichtsberg“.

 

 

Auf dem Weg zur Wiese waren noch viele vogelspezifische Dinge zu beobachten und zu erfahren.

 

Herr Schulz rief stets alle wieder zusammen für eine kleine Geschichte hier und dort: Die Futterquellen, die Nester in den Hecken, usw.

 

 

Zum Schluss spielten wir mit Groß und Klein ein paar Spiele zum Thema: „Vogelhochzeit“ und „Nestbau“

 

 

Mehrere Großeltern begleiteten uns und sammelten auch fleißig Erfahrungen und zeigten den Schülern Kräuter und deren Standorte.

 

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Juli

 

 

Im Juli war das Thema: „Grasschnitt und Obstbaumpflege“.

 

 

Es gab zunächst einen theoretischen Teil vorab: die Veredelung wurde erklärt und grob der Obstbaumschnitt. Auf dem Weg zur Wiese wurden wieder viele Naturforscher wach und fanden spannende Dinge oder beobachteten die Vögel am Himmel. Die Kinder und Großeltern haben gemeinsam Heu zu großen Haufen geharkt, Bäume beschnitten und natürlich wieder Spiele gespielt:

 

- „Interview mit der Natur“ auf der Streuobstwiesen

 

- „Kameraspiel“ (sogar einmal mit dem Bürgermeister, Mitarbeitern aus der Gemeindeverwaltung und Ratsmitgliedern bei der Scheckübergabe der Finke-Stiftung)

 

 

 

 

 

August:  FERIEN!

 

 

 

 

 

September

 

 

Im September wurde geerntet. Die Ernte auf der Wiese am Rothenberg hat leider ohne Großeltern stattgefunden, da das Gelände weit entfernt lag und für die Älteren zu beschwerlich war. Wir haben schwer geschleppt und die verschiedenen Sorten bewundert. Das Spiel: „Lebenspyramide“, nach J. Cornell, hat den Kindern gezeigt, wieviel Gift ein Lebewesen isst, wenn es in der Nahrungskette ganz oben steht.

 

 

Beim Schälen reihum mit der Apfelschälmaschine haben wir gesungen:

 

 „In einem kleinen Apfel,….“

 

 

Der Rückweg der Klasse 4b war lang, aber mit einem Lied geht alles leichter.

 

Die 4a hat sogar den Bus bekommen.

 

 

 

 

 

Oktober

 

 

Der Oktober brachte dann das Hoch der Gefühle, frisch gepressten Apfelsaft! Mit einer  Handpresse durften die Kinder selbstständig die Äpfel, die geerntet wurden, durch die Presse drehen. Eine lange Tischreihe auf dem Schulhof war unsere Arbeitsfläche zum Waschen, Schneiden und Häckseln. Der erste Durchgang war noch zum Üben, aber dann wurden die Kinder immer selbstständiger.

 

 

Im Wechsel arbeitet eine 2. Gruppe an der Dörrmaschine in der Küche der Aula, mit Großeltern.

 

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals für die fleißige Hilfe am Dörrapparat. Anschließend haben alle mit angepackt bei der Reinigung der Geräte.

 

 

Ebenfalls im Oktober:

 

Auf dem Tag der offenen Tür war es für alle Kinder dann nochmals ein Vergnügen die Presse, den Dörrapparat und die Apfelschälmaschine zu bedienen.

 

 

 

In den Herbstferien (!) wurden mit einigen Kindern noch übriggebliebene Äpfel aufgesammelt und Saft mit der mobilen Saftpresse hergestellt. Es ergab 6x 5 Liter für die Schule im Karton mit Plastikschlauch zur besseren Lagerung.

 

 

 

November

 

 

Der November war die richtige Zeit zum Werkeln:

 

 

Nach einer kurzen theoretischen Fledermausstunde im Klassenraum ging es auf den Schulhof und wir spielten „Nachtfalter und Fledermaus“ und das Spiel „Fledermausfütterung“. Anschließend zogen wir in den Werkraum der Schule und bastelten einen Fledermauskasten. Die Kinder konnten ihr handwerkliches Geschick mal so richtig unter Beweis stellen: Sägen, Schleifen, Ölen, Schrauben oder Hämmern, jeder kam an die Reihe.

 

 

 

Frisch geölt, beschriftet und bemalt hängt er nun neben dem Klassenzimmer (4b) und neben dem Eingang der Schule (4a).

 

 

Die Kinder haben in Kleingruppen gearbeitet am Kasten oder Bücher studiert oder auch selber Fledermäuse gemalt. Die Großeltern hatten leider keine Zeit.

 

 

 

 

 

Fazit:

 

Insgesamt kann aber gesagt werden, dass die Kinder ganz toll dabei waren.

 

Sie waren viel an der frischen Luft und stets bereit für neue Unterrichteinheiten am außerschulischen Lernort Streuobstwiese.

 

 

 

Für das nächste Jahr (2019) haben wir schon eine weitere Einheit geplant im

 

GRÜNEN KLASSENZIMMER auf der Streuobstwiese

 

 

 

Wir bemühen uns, die Großeltern besser zu informieren, d.h. die Termine rechtzeitig bekannt zu geben, geeignete Personen gezielt anzusprechen und deren Expertenwissen für die Schüler zu aktivieren. Die Zusammenarbeit in dem „generationsübergreifenden Klassenzimmer“ war auf jeden Fall ein -die Schüler beruhigender- Aspekt, was in der heutigen Zeit sehr wertvoll ist. Andererseits steckten die Schüler mit ihrer Energie die älteren Teilnehmer an.

 

 

 

Ein Anfang für viele weiter gemeinsame Ausflüge auf die Streuobstwiesen im Kalletal ist gestartet und die Kinder und Großeltern haben es sehr genossen.

 

 

 

 

 Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!